Drei Finther Handwerksbetriebe präsentiert in perfekter Choreografie HGV-Sommerevent 2025 am 20. Juni 2025 im Atrium Hotel.

"Veronika, der Lenz ist da, … die Mädchen singen tralala“ der musikalische Einstieg durch die Sängervereinigung Finthen brachte den Saal sofort in die richtige Stimmung. Die Vorsitzende Monika Schnell und die Chorleiterin Tanja Schulz-Walter hatten wieder einmal die passenden Songs ausgewählt. Die Sängervereinigung ist seit Jahren ein fester Programmpunkt des HGV-Sommerevents und Benno Kraft, der Vorsitzende des HGV bedankte sich ganz herzlich für deren Engagement.

„Ein Abend unter Freunden“, so begrüßte Agnes Wintrich, die 2. Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Finthen, die zahlreichen Gäste; unter ihnen der Ortsvorsteher Manfred Mahle mit Frau Christiane, der ehemalige langjährige Ortsvorsteher Herbert Schäfer mit seiner Frau Clara sowie der Vereinsringvorsitzende Jürgen Hinkel mit seiner Frau Sieglinde.

Das jährlich stattfindende Sommerevent steht bei den meisten Gästen bereits lange im Vorfeld in ihrem Terminkalender – man weiß: Finther Themen werden auf interessante Weise vorgestellt.

Und auch in diesem Jahr wurde man nicht enttäuscht: Drei alteingesessene Handwerksbetriebe stellten sich mit ihrer Familiengeschichte vor und gaben einen Einblick in die heutige Arbeitsweise.

Bäcker- und Konditormeister Oliver Pfaff machte den Anfang.

Sein Bruder Ortwin Pfaff hatte zum 125jährigen Jubiläum eine PowerPoint-Präsentation vorbereitet und so konnte Oliver Pfaff seinen locker vorgetragenen Erläuterungen ein “Gesicht“ geben.

Angefangen bei dem Gründer Philipp Friedrich Pfaff, geb. 1874, und dem 1899 genehmigten Bauantrag bis zur 5. Generation mit Oliver Pfaff, der 1990 bzw. 1993 den Meisterbrief Bäcker und Konditor erlangte. Ein Blick in das alte Rezeptbuch wurde gewährt, alte Gerätschaften - wie z.B. der Huddellumpe - wurden vorgestellt. Ladenneubau 1970/71, Schaufensterdekorationen und vieles mehr wurden von Oliver Pfaff angesprochen, locker und humorvoll, untermalt mit kleinen Anekdoten. Interessant war auch der Hinweis auf den Film „Backe, Backe, Krise“, den der SWR im Jahr 2020 während der Coronazeit in der Bäckerei gedreht hat und der auch heute noch in der Mediathek zu finden ist.

Der absolute Höhepunkt dieser Präsentation war das Video über die Entstehung einer Sahnetorte – sehr Appetit anregend. Da war es gut, dass Oliver Pfaff vorgesorgt hatte und jeder Gast eine köstliche Praline an seinem Platz vorfand. Jetzt gleich probieren? Oder bis nach dem Hauptgericht aufbewahren?

Kurt Merkator hatte für die Pause viele alte Fotos in einer Fotoshow zusammengestellt, die mit großem Interesse betrachtet wurde. Gab es doch einiges zu entdecken, das Anlass für eifrige Diskussionen bot.

Nach dem Abendessen gab Friseurmeisterin Ilse Bittner einen Rückblick auf ihre Familiengeschichte – alte Fotos zeigen den „Rasier Salon Perske“ von Ilse Bittners Großvater sowie den Friseursalon ihres Vaters.

Aber auch alte Friseurgeräte wie eine „ruppige“ Schneidemaschine für Herrenhaarschnitte, die damals so manchem Kunden viel Tapferkeit abverlangte. Etwas Besonderes ist die Veit-Schere, die 1900 von einem Familienmitglied entwickelt wurde.

1972 übernahm Ilse den Friseursalon, modernisierte ihn und führt ihn unter „Salon Ilse – Friseur für die ganze Familie“.

Sehr aktiv arbeitete Ilse Bittner auch bei der Friseur-Innung mit, bildete Nachwuchs aus und war besonders an Fastnacht wegen ihrer großen Kreativität gefragt.

Schmink- und Frisur-Tipps für die anwesenden Damen zeigte Ilse an ihren vier reizenden Modells, die nonchalant bis zu den hinteren Tische flanierten. Typisch Ilse Bittner, immer nah am Menschen – liebenswürdig und aktuellen Trends aufgeschlossen.

Die kleine Probe Hand- und Nagelcreme wurde von jedem Gast begeistert angenommen und teilweise auch direkt ausprobiert.

Als dritter Handwerksbetrieb stellte Werner Simon sein Malergeschäft vor.

Die Anfänge legte sein Großvater Wilhelm Valentin Simon, der bereits im Jahr 1909 beim Schlossherrn Martin Wilhelm von Waldthausen als Tüncher Aufträge ausführte, wie ein altes Foto zeigt.

1928 legte er den Grundstein für den Familienbetrieb.

Unter Werner Simons Vater expandierte der Meisterbetrieb und hatte zeitweise bis zu 50 Mitarbeiter. Ein kleiner Laden für Malerbedarf ergänzte den Betrieb.

Nach dem frühen Tod des Vaters durfte Werner 1977 mit einer Ausnahmegenehmigung den Betrieb weiterführen, während er noch seine Ausbildung zum Malermeister absolvierte.

Zusätzlich führte seine Mutter Magdalena das Geschäft mit Malerbedarf. Mit der Ausbreitung der Baumärkte wurde der Kundenstamm immer kleiner und so sah sich Familie Simon gezwungen, das Ladengeschäft zu schließen.

Der Malermeisterbetrieb hat in Mainz und Umgebung einen ausgezeichneten Ruf mit vielen Stammkunden. Da Werner das Rentenalter erreicht hat, legte seine Frau Elena die Meisterprüfung ab und führt den Familienbetrieb weiter. So kann der gemeinsame Sohn William, der im Sommer seine Ausbildung beginnt, später in die Fußstapfen der Eltern treten.

Elena Simon ist von Hause aus Musikerin und bringt gerne ihre künstlerischen Fähigkeiten in ihre Arbeit mit ein. Begeistert stellt sie einige Arbeiten ihrer Meisterprüfung vor. Bei dem Thema Theater konnte sie zeigen, wie gutes Handwerk mit Kunst einhergehen kann. Auch bei der Beratung mit Kunden schlägt sie kreative Lösungen vor. Ein Beispiel für diese Gestaltungsmöglichkeiten werden in dem von Agnes Wintrich gefilmten Video gezeigt, das von Leonie Korth ansprechend bearbeitet wurde.

Der absolute Höhepunkt des Abends war der Auftritt der Sibirischen Lerchen. Elena Simon und Svetlana Glembek, am Klavier Elena Scheveleva, begeisterten mit einigen Liedern wie u.a. „Ein schöner Tag“ von Franz Schubert.

Mucksmäuschenstill wurde es im Saal, als für Ilse Bittner ein Geburtstagsständchen angestimmt wurde: Die Rose von Amanda McBroom.

Nicht nur Ilse Bittner war zu Tränen gerührt.

Ein Abend der Extraklasse ging zu Ende. Der HGV-Vorsitzende Benno Kraft bedankte sich bei allen Aktiven und ließ es sich nicht nehmen, den Damen einen wunderbaren Blumenstrauß zu überreichen.

Ein großes Dankeschön richtete er an Dr. Lothar Becker und das Team des Atrium Hotels. Der exzellente Service, das köstliche Essen und das stilvolle Ambiente boten den passenden Rahmen für das HGV Sommerevent.


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